21. März

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Männer im Schnee

Pünktlich zum Frühlingsbeginn kam der grosse Schneefall. Gegen 10cm Nassschnee fielen über Nacht und in den Morgenstunden, damit mehr als am besten Wintertag in der letzten Saison. Da in diesem Jahr die Ostern sehr früh sind, trifft die Aussage "es hat auch schon an Ostern geschneit" wieder einmal richtig zu.

Die obligaten Staumeldungen fehlen auch in diesem Jahr nicht, nur dieses Jahr meint es der Wetterbericht nicht wahnsinnig toll mit uns. Regen und Schnee im Flachland, in den Bergen, in der Sonnenstube Tessin, ja in ganz Mitteleuropa sieht es nicht anders aus. Warum also in den Süden fahren und nicht zu Hause etwas tun? Wir haben uns genügend vorgenommen und zu tun und als wichtigstes Ziel gilt es für uns, die Velos fit zu machen. Kettenreinigung und alle wichtigen Teile schmieren und fetten. Gesamtkontrolle sowie Lenker und Sattel richtig einstellen. Das sparen wir uns aber für den Samstag auf.

Den Karfreitag wollten wir ruhiger angehen. Doch was macht man, wenn man am morgen beim aufstehen feststellt, dass die drei Tiger im Rudel den Schnee spüren und sich gegenseitig schon morgens zu zerfleischen beginnen? Richtig, Programmänderung! Sie wollen gefordert werden, ok, sollen sie. Der Rucksack wird gepackt mit Papier, Zündholz, Suppenbeutel und der Pfadikessel kommt auch mit. Wir vier Männer gehen in den Wald und machen einen auf Überlebenstraining. Bei Nassschnee ein Feuer zu machen und darauf Suppe zu kochen ist mal etwas anderes.

Gesagt - getan und wir sind unterwegs. Vorbei an der Forsthütte mit dem imposanten Marterpfahl und am Wasserrad das durch einen Zulauf vom Altberg angetrieben wird. Irgendwo unter Buchen und Tannen fanden wir einen Platz im Schnee, auf dem wir unsere Feuerstelle bauten.

Holz sammeln ist nun angesagt und zwar dünnes zum anfeuern und dickes um das Feuer zu heizen. Nass ist alles Holz, aber wenn es bei brechen schön knackt, dann ist es innen richtig dürr und das brauchen wir. Fabian probierts als erster, doch der Wind ist stärker. Tobias schafft es mit Köpfchen und entzündet das Papier. Das Feuer brennt, nun müssen wir nur noch das Holz richtig auflegen damit es nicht erstickt. Doch mit vereinten Kräften schaffen wir auch das und haben innert kürzester Zeit ein schönes grosses Feuer das uns wärmt.

Im Pfadikessel am Feuer dampft schon das Wasser für die Suppe und innert kürzester Zeit ist es richtig heiss. Tobias rührt die Suppe und ruft zum essen. Schnell tauchen die vier Suppenlöffel in den Kessel und anschliessend in unsere Mäuler. Mmmmmhhh ist die Suppe gut.

Nach zweieinhalb Stunden sind wir zurück, etwas nass geworden dafür um einige Erfahrungen reicher und sehr zufrieden über das Erlebnis. Rasch haben wir unsere nassen Sachen ausgezogen und in die Waschmaschine gesteckt.

Und die Moral der Geschicht: Geforderte Tiger zerfleischen sich nicht.

 

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