24. Juli

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gurtnellen-Airolo

Über das Gotthardmassiv für einmal zu Fuss ist die Devise unserer viertägigen Bergtour. Ausgangspunkt und Parkplat ist Gurtnellen, genauer Wiler. Die Region die schon damals beim Bau des Eisenbahntunnels durch den Gotthard, viel Geschichte geschrieben hat.

Der erste Tag war ein easy Tag. Nur 2.5 Stunden Marsch bis zur Treschhütte des SAC. Hier kamen wir rechtzeitig für einen Apéro an vor dem Nachtessen. Die Wegweiser kündigten zwar 3.5 Stunden an, aber ohne Stress und Hast schafften wir es in der kürzeren Zeit.

Die Treschhütte ist recht neu und modern eingerichtet. Sogar Warmwasserduschen könnten gegen kleines Entgelt gebraucht werden. Die wenigen Gäste sassen beim Essen am gleichen Tisch und das sollte sich für die nächsten Tage nicht mehr ändern. Pavel und Grethe lernen wir hier kennen und da sie die gleiche Strecke vor sich haben, kommen wir rasch ins Gespräch.

Der zweite Tag war unser längster und anspruchvollster. Rund 6-7 Stunden Marsch und ca. 1500 Höhenmeter. Die Route führte über viele Schneefelder zur Tellilücke, Oberalppass und Tomasee zur Maighelshütte. Bis Oberalppass war es ein herrlich ruhiger Teil, danach waren wir offenbar auf der Touristenroute was angesichts des Tomasees der auch als Quelle des Rheins bekannt ist, nicht sonderlich wundert. Der See ist wunderschön und ladet zum Baden ein. Doch nur Pascale wagte sich hinein, mir war dieser See noch zu kalt.

In der Maighelshütte angekommen, wurden wir von Pavel und Grethe bereits lachend erwartet. Das Wettrennen um die Suite haben sie heute gewonnen. Am nächsten Morgen starteten wir den Tag mit einem Bad im Bergsee und nutzten dazu den Lai Urlaun, direkt bei der Hütte. Das Wasser war um einige Grad wärmer als der Tomasee, zwar immer noch recht kalt, aber für ein 10 Sek. Expressbad reichte es. So erfrischt ging es auf die dritte Etappe, wieder ein geplanter easy Tag. Diesmal wieder über viele Schneefelder auf den Bornengopass und dann zur Cadlimohütte. Auf dem Pass war dann aber rasch klar, mit easy ist heute nichts. 300 Höhenmeter absteigen um wieder gleichviel zur Hütte aufzusteigen.

Dafür wurden wir hier mit der Anwesenheit von einigen Steinböcken belohnt, die sich an einem nahe der Hütte installierten Salzstein genüsslich labten. Gleich hinter der Cadlimohütte liegt ein kleiner Teich, in den noch eine Schneezunge ragt. Er lud zur willkommenen Erfrischung nach der heutigen Tour und weil wir Pavel und Grethe in nichts nachstehen wollten, gabs nur eines: Kleider weg und rein. Gefühlte 3 Grad und eine Ewigkeit von Sekunden später waren wir aber dankend wieder aus dem Wasser gekommen. Genug erfrischt für heute Abend. Der letzte Abend, die letzte Hütte, das vorläufig letzte gemeinsame Glas Wein mit unseren Weggefährten und dazu noch ein aufgestellter Hüttenwart. Ein lustiger Abend war vorprogrammiert.

Am vierten Tag gings nun runter ins Tal. Dank Nachfragen beim Hüttenwart auf einem spannenderen Weg. Er führte uns vorbei an weidenden Yaks, am Lago di Tom und Lago Ritóm und mit der steilsten Zahnradbahn Europas, das Gefälle beträgt 87.8%, nach Piotta. Nun noch Bus und Bahn bis Gurtnellen-Wiler und dann ins Auto. Vorbei ist eine wunderschöne Tour und vorbei ist die Überschreitung des Gotthardmassivs zu Fuss. Noch einige letzte Worte mit Pavel und Grethe zum Abschied und schon hält der Bus. Was bleibt sind die Erinnerungen an eine wunderschöne Tour mit vielen Erlebnissen, inkl. Eisbädern.

 

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