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4. - 18. Juni

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sommerferien im finnischen Blockhaus

Ein langersehnter Ferienwunsch, genau genommen seit 1987, ging in Erfüllung. Blockhausferien in Finnland mit eigenen See. Um es vorweg zu nehmen: Ja – wir hatten traumhaftes Wetter, Nein – die Mücken waren nicht so schlimm wie erwartet.

Der Reihe nach: Die Auswahl der richtigen Hütte ist bei diesem grossen Angebot nicht so einfach. Mit dem Reisebüro Finlandia-Reisen in Zürich haben wir aber den idealen Kenner der Materie gefunden und einen erstklassigen Service erfahren.

Die Vorfreude war riesig und am 4. Juni war es dann endlich soweit. Ein A320 der Finnair brachte uns via Helsinki nach Kuopio ins östliche Gebiet von Mittel Finnland. Von dort aus war es nur noch eine Stunde mit dem Mietauto zu unserem idyllisch gelegenen Blockhaus am See. Das Blockhaus zu beschreiben kommt einem Gedicht gleich. Das Haus ist mit allem erdenklichen und wünschenswertem ausgerüstet und wurde vom Vermieter selber gebaut. Die Sauna, Chemine, Bodenheizung, Mikrowelle, Geschirrspühler, Waschmaschine, etc. alles selbstverständlich als Standart, aber auch ein separates Grillhäuschen und ein Gästehaus. Die Bilder im Fotoalbum sind, sorry, ein Genuss.

Der See ist nur 20m vom Haus entfernt und wahr während 2 Wochen unser eigen. Der See ist ca. 3 mal so gross wie der Katzensee bei Regensdorf. Bei unserer Ankunft war er gerade mal 15 Grad warm. Da die finnischen Seen im allgemeinen nicht sehr tief sind, unser etwa 16m, erwärmen sie rasch bei Sonnenschein. Nach einer Woche war der See schon auf 24 Grad aufgewärmt und das Baden wurde von der Mutprobe zum Genuss.

Von unserem See führte eine Passage zum noch grösseren Teil mit vielen Inseln. Das liessen wir uns natürlich nicht nehmen und erkundigten diese kleinen und grösseren, bewaldeten Inseln mit unserem motorisierten Boot. Wir konnten schnell feststellen, es ist keine Insel zu klein einen Baum darauf zu haben, denn Finnland wachsen die Fichten und Birken wie andernorts das Unkraut.

Wesentlicher Unterschied zu unserem See- und Wasserverständnis ist die Wasserfarbe. Sie ist nicht grün oder blau, sondern Kaffeebraun. Das kommt daher, dass die Seeböden aufgrund der grossen und weiten Natur stark Humushaltig sind, was aber weiter kein Problem darstellt.

Das Wetter hat wirklich sein bestes dazu beigetragen, dass es uns gefiel. In zwei Wochen hatten wir nur drei Tage Regen und sonst immer schön, mit dem Spitzenwert von 29 Grad. Das ist für den finnischen Sommer, der Anfangs Juni beginnt auch eher die Ausnahme. Das Juni Mittelmass liegt bei 18.6 Grad.

Dieser Teil von Finnland wird übrigens „Seenlandschaft“ genannt, wobei Insellandschaft vermutlich treffender wäre. Finnland zählt 188'000 Seen und vermutlich noch viel mehr Inseln. Zudem ist Finnland 8 mal grösser als die Schweiz und zählt nur 5 Mio. Einwohner. Rund ein viertel davon lebt sogar in der Hauptstadt Helsinki. Die finnische Sprache lässt einem nicht – Finnen keine Chance zum Verständnis. Nicht annähernd eine Ähnlichkeit ist zu finden mit unseren Sprache. Zum Glück beherrschen aber die Finnen die englische Sprache und teilweise sogar auch die deutsche recht gut. Sogar die Bäuerin die auf dem Markt Erdbeehren verkauft, konnte einige Worte Englisch.

Allgemein hatten wir den Eindruck, dass die Lebensmittel in Finnland günstiger sind als bei uns (wen wundert’s), der Alkohol nur leicht teurer ist als hier, aber dafür das Benzin mit CHF 1.80 rund 30 Rappen teurer ist. Das macht sich deutlich bemerkbar, da in Finnland aufgrund der Landesstrukturen die Distanzen viel grösser sind als bei uns. Die nächste Einkaufsmöglichkeit, von unserem Blockhaus aus, war 15km entfernt.

Mit den Mücken hatten wir schon am ersten Tag ein Abkommen getroffen das gut geklappt hatte. Auf dem Bootssteg, beim „sünnelen“ und allgemein an der Sonne ist stechen verboten, im Haus haben sie nebst Stech- auch Flugverbot. Stechen ist, wenn überhaupt nur an den schattigen Plätzen erlaubt, aber wir würden asiatischen Kampfsport anwenden. Diese Abmachung hat wunderbar funktioniert und wir mussten uns nur wenige Male mit dem Antimückenspray einsprühen. Z.B. dann wenn wir um 23:00 Uhr draussen noch „Darts“ spielten.

Ein Naturschauspiel der besonderen Art ist die Mitternachtssonne. Wir konnten zwar die Sonne um Mitternacht noch nicht sehen – das wird in der Region erst ab Ende Juni der Fall sein – aber dunkel wurde es bereits jetzt nicht mehr. Es blieb die ganze Nacht so hell, dass man problemlos Nachts draussen noch Zeitung lesen kann. Ein völlig neues und unbekanntes Gefühl für uns. Wir haben versucht dieses Naturereignis mit der Kamera einzufangen, was uns aber nur teilweise gelungen ist.

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