14. Dezember

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Keine zu gross für den Futtersack

Der Buntspecht gehört sicher nicht zu denjenigen Vögel, die wir in der Vergangenheit oft gesehen haben, obwohl er über die ganze Schweiz verbreitet ist und nicht zu den gefährdeten Vögel gehört. Er ist eher wachsam und vorsichtig und zeigt sich nicht sehr gerne. Umso mehr verwunderte es, ihn am Futtersack in unserem Garten zu beobachten. Für gewöhnlich klettern hier Meisen, Rotkelchen, Haussperling etc. herum. Mit 23 cm ist der Buntspecht aber fast doppelt so gross wie diese kleineren Vögel.

Bisher hatten wir noch keinen Specht im Garten, schon gar nicht am Futtersack. Aber dieses Exemplar, es handelt sich auf dem Bild um ein Weibchen, hat sich das offenbar gut gemerkt und tauchte nun schon ein paar Mal auf. Ob er sich das Beschaffen des Futters auf diese Art den Meisen abgeschaut hat oder nicht, hat sie uns nicht verraten. Allerdings hat sie die Lage zuerst eine Zeitlang von sicherer Distanz aus beobachtet und sich erst dann langsam ran geschlichen. Bei einer unsicheren Bewegung hinter dem Küchenfenster flieht sie in die nahe Tanne und kommt erst wieder, wenn es für sie wieder sicher scheint.

Wir fragen uns nun natürlich, ist die bunte Spechtfraul einfach nur zu faul um sich ihr Futter auf die herkömmliche Art zu beschaffen, oder ist da mehr dahinter? Der Schnee liegt noch nicht lange und richtig kalt ist es auch nicht. Ist ihr Futter bereits knapper als in anderen Winter? Lässt ihr Verhalten einen harten Winter erwarten? Oder ist sie einfach nur schlauer als die anderen? Wir wissen es nicht und geniessen daher einfach ihren regelmässigen Besuch und die Demonstration ihrer Kletterkünste am Futtersack in unserem Garten.