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02. Dezember

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Tage in der Deutschen Hauptstadt Berlin

Die deutsche Hauptstadt Berlin, Zentrum von Wirtschaft und Politik in Deutschland. Zentrum auch der geschichtlichen Ereignisse in den letzten paar hundert Jahren, vor allem Mitte des letzten Jahrhunderts. Praktisch kein Tag vergeht, ohne, dass Berlin im Auslandsteil der Zeitung oder in irgendeiner Nachrichtensendung im Fernsehen erwähnt wird. Aber auch die Schweizer Medien berichten immer wieder aus und über Berlin. So z.B. im Fall des Schweizer Lokalradiopioniers der zum Chef von Sat1 und Pro7 wurde, oder vom Schweizer Botschafter der offenbar eine Affäre mit einer Zwielichten weiblichen Person hatte. Dieses Berlin haben wir besucht, um uns diese Stadt in der Adventszeit anzusehen.

Mit dem Wissen, dass Berlin 3.5Mio. Einwohner hat, immerhin fast 10x soviel wie Zürich, haben wir uns somit auf den Besuch einer Grossstadt eingestellt. Z.B. Verkehrschaos, überfüllte Trottoirs, Gedränge, Unfreundlichkeit, stellt man sich darunter vor. Nichts von all dem ist eingetroffen. Berlin hat sich uns bei schönem Wetter von seiner schönsten Seite gezeigt. Nicht einmal ist uns der Verkehr als etwas Negatives aufgefallen, er ist uns überhaupt nicht aufgefallen. Die Trottoirs waren höchstens bei den vielen Adventsmärkten logischerweise voll und überall wurden wir freundlich bedient oder erhielten Auskunft.

Die Ankunft mit dem City Night Line im Hauptbahnhof von Berlin war die erste Überraschung. Der Bahnhof wurde erst am 26. Mai 2006 eingeweiht und ist somit ein Neubau. Er gehört zu den modernsten Bahnhöfen der Welt und für mich auch zu den schönsten. Hell, weiträumig, absolut freundlich und einladend zu verweilen, treffen ebenfalls auf ihn zu. Um uns einen guten Überblick auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu verschaffen, wurde uns eine organisierte Busfahrt mit einem der Unternehmen ab Alexanderplatz empfohlen. Für 20 Euro pro Person fährt man 2 Stunden quer durch die Stadt und erhält ab Tonband Infos. An diversen Stopps kann man aussteigen und alles ansehen. Je nach Bedarf nimmt man den nächsten Bus der Gesellschaft um weiter zu fahren. Die Busse fahren alle 15Min. Wir mussten aber feststellen, dass man sich das sparen kann. Wir wählten die Gesellschaft City- Circle Sightseeing, waren aber sehr enttäuscht über die spärlichen Infos zu den Sehenswürdigkeiten. Mehr als bereits im Reiseführer stand haben wir nicht erfahren. Zudem konnten wir nur gut einen Drittel der ganzen Tour mitmachen, weil sie im Winter bereits um 15:00 Uhr aufhören zu fahren. Wer sich etwas vorbereitet, einen Reiseführer dabei hat und die öffentlichen Verkehrsmittel nimmt, bekommt für deutlich weniger Geld das gleiche.

Nebst Bus, S- und U-Bahn, gingen wir auch viel zu Fuss. Dabei sieht man am meisten und viele Sehenswürdigkeiten liegen so nahe zusammen, dass es die idealste Fortbewegung ist. Das Brandenburgertor war eines unserer ersten Stopps. Obwohl es recht gross ist, habe ich es mir noch grösser vorgestellt. Genau hier ging noch vor nicht allzu langer Zeit die Mauer durch. Heute ist es wie vieles in Berlin frisch renoviert. Unmittelbar daneben befindet sich die amerikanische Botschaft im Bau und ihr vis à vis befindet sich das eindrückliche Holocaust Mahnmal. In die andere Richtung steht das Reichstagsgebäude und ein paar Gehminuten davon entfernt die Schweizer Botschaft. Dann geht’s immer weiter, Siegessäule, Schloss Bellevue und Charlottenburg, und und und.

Besonders gefallen hat’s uns an der Kurfürstenstrasse, unter den Linden, am Alexanderplatz und am Potsdamerplatz. Letzterer ist aufgrund des Mauerfalls und der Neuausrichtung des Gebiets mit modernen Geschäftshäusern, ein architektonisch interessanter Platz. Geschichtlich natürlich ebenfalls, weil auch hier die Mauer quer über den Platz verlief und der weltbekannte Checkpoint Charlie ganz in der Nähe liegt.

Es gibt aber auch die andere Seite in Berlin, die der Angst vor Terror und Übergriffen. So ist es völlig normal, dass jüdische Einrichtungen und Botschaften schwer gesichert sind. Bei der britischen sogar nachts die Strasse gesperrt und von der Polizei bewacht wird. Auch ein Schulhaus in das vorwiegend jüdische Schüler gehen, wird mit Video bewacht, zusätzlich von einem meterhohen massiven Stahlzaun geschützt und der Eingang von der Polizei kontrolliert. Im Cafe vis à vis erfährt man dann von der sehr freundlichen Chefin, dass noch nie etwas passiert sei und alles nur Vorsichtsmassnahmen seien. Sie sei aber sehr dankbar, denn dadurch fühle sie sich im Cafe auch sehr sicher.

Als Kontrast zu diesem Bild kann es aber einem Tourist passieren, dass er Promis einfach über den Weg läuft. So kam just in dem Moment als wir beim Hotel Adlon waren, der Bürgermeister Klaus Wowereit mit einem hohen holländischen Minister aus dem Hotel und stand plötzlich vor uns. Erkannt haben wir aber nur dank den zahlreichen Journalisten vor dem Eingang. Ebenfalls begegneten wir dem Tatort Kommissar Dietmar Bär, der ebenfalls gerade auf Stadtrundgang war.

Na ja, Berlin ist eben vielseitig und bietet jedem etwas. Ganz bestimmt war es nicht das einzige Mal, dass wir Berlin besuchten.

Bildlegenden

 

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