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29. August

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwei Tage am Salbit

CO2 sparend fuhren wir mit dem Zug nach Göschenen und dann per Bus weiter. Das, bis auf den letzten Platz ausgefüllte Postauto, zog seine Kurven mit Postautosirenen durch das Göschenertal und brachte uns soweit wie möglich hoch. Wie viele von denen werden wohl bei unserer Haltestelle aussteigen? Zum Glück waren wir nur gerade vier Personen, denn auf eine Tourismuswanderung hätte ich keine Lust gehabt.

Ab hier führte ein leicht steigender Bergweg in 2.5 Stunden zur Voralphütte auf 2126m.ü.M. Der Weg verlief ziemlich parallel zur Voralpreuss, vorbei an den letzten Alpkühen, die noch am Weiden waren. Reduced to the max, war unser Motto beim Rucksackpacken. Nur das allernötigste soll an diesem Föhnwochenende mitgetragen werden. Daher war der Rucksack auch nicht allzu schwer. Zwei Eisbergsalate hatten wir zusätzlich im Gepäck für die Hüttenchefin. Denn wie immer auf einer Hüttentour, fragten wir beim Reservieren an, was sie brauchen können. Zum Glück wollte sie nicht einen Sack Kartoffeln.

Dank der kurzen Wanderzeit waren wir schon zeitig in der Hütte und konnten die angenehme Sonne bei einem feinen Apèro geniessen. Bis zum Nachtessen war dann die Hütte mit 44 Gästen sogar leicht überbelegt. Allerdings war die Hütte genügend grosszügig gebaut, so, dass sich die Wanderer nicht in die Quere kamen.

Am Sonntag ging es dann nach dem Frühstück steil aufwärts und diesmal waren wir nicht mehr alleine. In langsamen Serpentinen zieht sich der Bergweg (T4) 250m hoch bis zur Flüestafel. Via Chüeplanggen zieht er sich dann weiter durch das Geröll zum Horenfelliboden. Im Gebiet des Spicherribichelen hiess es dann anseilen und sichern. Nun mussten wir über verschiedene Leitern rund 50m senkrechten Fels runter klettern und das Couloir zügig überqueren. Vorsicht vor Steinschlag war ein guter Ratgeber.

Das Salbitschijenbiwak ist gut getarnt und bietet Platz für ca. 10 Kletterer. Wir gingen weiter, denn nun wird die 92m lange Salbitbrücke sichtbar. Verbaut wurde hier die alte Hängebrücke von der Trift und wer sie begehen will, muss schon ein bisschen Schwindelfrei sein. Wunderschön hängt sie hier im Fels und federte leicht beim Begehen.

Nun war es nicht mehr weit bis zur Salbithütte des SAC auf 2105m.ü.M. und nach diesem ersten Teil schmeckte das Käsesandwich auf der Sonnenterasse sehr gut. Ab jetzt hiess es absteigen bis nach Göschenen. Rund 1000 Höhenmeter ging es runter und wir waren recht zügig unterwegs. Stellenweise führte der Weg durch den Wald im Schatten, was uns ziemlich recht war.

In Göschenen angekommen reichte die Zeit noch für eine Erfrischung im Gartenrestaurant, bevor es wieder auf den Zug nach Zürich ging. Das Perron füllte sich und fast niemand war ohne Rucksack da an diesem sonnigen Wochenende. Der Zug aus dem Tessin kam pünktlich und kaum öffneten sich die Türen, ging es los mit dem Gedränge. Ich konnte vom meinem Sitz aus das ganze Zugsabteil überblicken und es machte den Eindruck eines fahrenden Sportgeschäfts. Auf den Hutablagen war Rucksack an Rucksack gereit und die vielen Riemen und Bändel hingen nur so herunter und schaukelten im Takt mit dem Zug. Es schien, dass der Zug bis auf den letzten Platz belegt war.

Von dieser Bergtour blieben uns nicht nur die schönen Eindrücke, sondern auch ein tagelanger, heftiger Muskelkater.


 

 

 

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