Bodensee - Genfersee
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

     

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Vorbereitung

3. Februar: Wir besprechen unser Vorhaben in groben Zügen. Was kommt auf uns zu? Ist es realistisch, auch für Fabian und Tobias? Ist auch Spass dabei oder nur körperliche Strapazen?

Wir können alles mit Ja beantworten und daher beschliessen wir heute, dass wir unsere Sommertour in Angriff nehmen. Bevor wir in die tiefere Planung eintauchen, ich habe das natürlich etwas gemacht, können wir sagen, dass wir ca. 7 Etappen à jeweils ca. 50 Km haben werden. Die Übernachtungen sind entweder auf Campingplätzen, Schlafen im Stroh oder Hotel vorgesehen. Letzteres nur im Notfall. Die Vorbereitungen der nächsten Wochen werden es zeigen. Es gibt noch viel zu tun, packen wir es also an.

 

17. Februar: Auf einer Schweizerkarte zeichnen wir die Mittellandroute, empfohlen von Veloland Schweiz, ein. Von den verschiedenen Anbietern halten wir mit farbigen Punkten darauf die Übernachtungsmöglichkeiten fest. Campingplätze, Schlafen im Stroh, Private Kontakte und Bikehotels kommen in Frage. Die Visualisierung erleichtert uns die Planung und gibt einen ersten Eindruck der gesamtstrecke.
Auf der ersten Etappe sind die Übernachtungsmöglichkeiten eher rar. Daher wird diese Etappe notgedrungen auch lang sein. Zwar gibt es noch private Möglichkeiten, aber die halten wir uns für Notfälle vor. Campen ist doch viel spannender.

 

15. März: Grundlage für den Erfolg ist sicher auch die richtige Ausrüstung. Velohosen, Veloleibchen und ein paar Velohandschuhe sind ein wesentlicher Teil davon. Diese Anschaffung haben wir heute gemacht und sind somit schon mal auch fürs Training gerüstet. Mit dem Training beginnen wir an Ostern. Von da an, trainieren wir einmal wöchentlich und machen eine Tour mit dem Rad. Mit kurzen aber immer länger werdenden Etappen gewöhnen wir uns ans Rad und das Velofahren. Auf dem gewissenhaften Training basieren unsere Etappen während der grossen Tour.

 

16. März: Zwischenzeitlich machten wir uns viele Gedanken und haben einige Abklärungen im Internet bereits getroffen. Aus Erfahrungsberichten wissen wir was uns erwartet und welche Distanzen zumutbar sind. Mindestens weiss ich es, aber das genügt im Moment. Erwachsenenetappen sind zwischen 70 - 100 Km am Tag möglich. Diese Leistung streben wir aus verschiedenen Gründen nicht an. Wir planen mit einer durchschnittlichen Tagesleistung von 50 Km, bei einer Geschwindigkeit von 15 Km/h. Starten wollen wir früh am Morgen, wenn es noch nicht so heiss ist und bis nach dem Mittag wären wir dann am Tagesziel angelangt.

 

22. März: Der Trainingsauftakt ist geglückt. Unsere Jungfernfahrt haben wir am Ostersamstag bei strahlend schönem Wetter, leichtem Gegenwind und ca. 5 Grad Celsius absolviert. Bei diesem Ausflug ging es mir hauptsächlich um eines; festzustellen, wie wir als Gruppe auf dem Velo harmonieren und wie das Verkehrsgefühl der Jungs ist. Alles in allem war ich begeistert und bin davon überzeugt, dass wir schon morgen losfahren könnten. Es ist aber gut, wenn wir in den kommenden Wochen noch Trainings machen können, damit jeder vor dem Tourstart ca. 200km in den Beinen hat. Osterhasi brachte dieses Jahr nebst Schokolade auch einen Velocomputer für jeden. So können die Jungs selber Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeit, Gesamt- und Tageskilometer, Fahrzeit, Uhrzeit und sogar die Temperatur ablesen. An der restlichen technischen Ausrüstung müssen wir definitiv aber noch arbeiten. Das Rad von Fabian ist zu klein, er braucht dringend ein grösseres. Das von Simon geht für die Vorbereitung, wenn wir den Sattel noch höher stellen können. Das von Tobias ist in der Grösse genau richtig. Dazu kommen aber noch andere Defizite für die Tour, keines hat einen Gepäckträger, Bidonhalter haben auch nicht alle, etc. Es zeichnet sich aus verschiedenen Gründen eine Mietvariante bei den SBB ab. Das hätte verschiedene Vorteile betreffend Transport nach Romanshorn und Abgabe der Velos in Lausanne. Die Mietkosten sind vertretbar, wenn man alle Faktoren wie Zustand der Velos und fehlende Teile berücksichtigt.

 

5. April: Die Packliste für das Material das mit auf die Tour soll wurde heute erstellt. Kann gut sein, dass sie mit den weiteren Vorbereitungen noch verändert wird, aber für den Moment denken wir, müsste es das sein. Abhängig ist sie vor allem vom Platz und Gewicht. Wenn wir so wie geplant, an jedem Rad eine Seitentasche und an meinem einen Anhänger montieren können, dann ist alles perfekt.

Ebenfalls haben wir uns heute auf die Etappenziele geeinigt. Wir haben die Pausenstandorte definiert und den ungefähren Ort für die Mittagspause bezeichnet. Natürlich im Wissen darum, dass Planung und Realität nicht immer identisch sind.

 

20. April: Heute besichtigten wir den westlichen Teil unserer Velotour. Wir waren vor allen an der Besichtigung einiger neuralgischer Punkte interessiert. Dies waren vor allem die Übernachtungsorte die wir uns herausgeschrieben haben. Wir dürfen einmal mehr feststellen, die Planung zu Hause ist gut und recht, aber vor Ort sieht oft einiges anderst aus. Der heutige Tag hat sich gelohnt, denn wir müssen zwei Etappenziele anderst planen. Es macht einfach keinen Sinn unsere geplante Strecke soweit zu verlassen, um dann in der Pampa zu übernachten. Vor allem wenn es genügend Alternativen mit Camping am See gibt. Wir haben aber auch erkannt, dass wir nicht darum herum kommen, das Zelt auf der ganzen Strecke mitzunehmen. Das bedeutet ungefähr 5Kg mehr Balast für mich, aber dafür eine grössere Freiheit unterwegs.

 

25. Mai: Leider klappte es mit dem Velotraining der Jungs bisher noch nicht so wie gewünscht. Aus verschiedenen Gründen, schafften sie es nicht so regelmässig aufs Rad wie von mir geplant. Das ist schade, aber nicht so schlimm, da wir noch Zeit haben. Am vergangenen Sonntag bot sich eine ideale Gelegenheit an. Im Grenzgebiet von Schaffhausen fand der slowup statt. Der slowup ist ein organisierter Anlass für Velofahrer und Inline Skater. Auf einer abgesperrten Strecke gilt es mit einem der beiden Mittel die Strecke zurückzulegen. Dabei geniesst man die schöne Umgebung, die Festbeizli in den Dörfern und macht sowieso etwas für die Gesundheit. Näheres dazu in unserem Artikel zum slowup.
Leider musste Simon wegen einer schmerzenden Zerrung zu Hause pausieren und konnte uns nicht begleiten. Für Fabian und Tobias war es aber ein gutes Training in der Velofahrtechnik. Mit 40 km die bisher weiteste Tagesetappe, welche wir zusammen an einem Stück gefahren sind. Weitere Trainings dieser Art sind geplant und geben einen guten Vorgeschmack auf unsere Sommertour.

 

1. Juni: Ideales Wetter begleitete uns auf der heutigen Trainingsfahrt. Von Dällikon dem Zürichsee entlang bis nach Schänis. 72 Km in vier Stunden Fahrzeit legten wir heute zurück. Der bisher anspruchsvollste Trainingstag, bewusst gewählt, brachte uns viele wichtige Erkenntnisse, die wir für die Sommertour vorteilhaft nutzen können. Ohne nur einmal zu murren, legten wir die flache aber lange Strecke nach Schänis zurück. Verkehrs- und Velotechnisch müssen wir noch etwas investieren, konditionell sind alle drei auf einem hohen Niveau. Auf dem Radweg zu fahren ist das eine, in einer Stadt aber dann über die grossen Kreuzungen zu fahren und den Überblick zu behalten das andere. Wie fahre ich in engen Verhältnissen und wie viele Abstand zum Vordermann ist genug? Welcher Gang ist wann richtig und wie bremse ich am sichersten. Alle diese Fragen kommen das nächste mal dran.

 

17. Juni: Mit dem Slowup Hochrein haben wir wieder 30 Km Training absolviert und einige tolle Eindrücke gewinnen können. Simon, Fabian und Tobias fahren jetzt schon viel sicherer mit dem Velo und haben deutliche Fortschritte gemacht. Mittlerweile haben alle 160 Trainingskilometer seit Ostern absolviert. Bis zum Start schaffen wir es voraussichtlich auf 200 und dann meinte ich, sind sie fit und ready.

 

30. Juni: Die Vorbereitungen sind soweit fortgeschritten, dass wir in zwei Wochen mit einem guten Gefühl starten können. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden, teilweise sogar mit Alternativen, die Strecke soweit nötig besichtigt, die Ausrüstung eingekauft oder gemietet, das Velotraining absolviert und schönes Wetter bestellt. Von uns aus, kann es losgehen.
Den heutigen Tag nutzten wir um die ganze Strecke einmal auf der riesigen Schweizerkarte im Verkehrshaus zu verfolgen. Sieht schon anders aus als auf der kleinen faltbaren Version, aber im Wissen, dass jede Etappe kürzer ist, als die Strecke Dällikon - Schänis, sind wir zuversichtlich.