13. Februar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Fuchs der vor der Türe schlief

Sonntag morgen, das gleiche Ritual wie immer. Vorhang im Wohnzimmer aufziehen, Frühstück machen. Nur diesmal lag da etwas auf unserem Sitzplatz, direkt vor der Glastüre. Das etwas war ein mittelgrosser Fuchs der seelenruhig auf unserer Matte schlief. Sofort griffen wir die Kamera um diesen seltenen Gast zu fotografiern.

Wir staunten nicht schlecht, denn dies gab es wirklich noch nicht. Wir hatten schon Katzen im Garten, Igel und Vögel aller Art. Den Fuchs hatten wir bisher höchstens auf der Strasse vor dem Haus getroffen.

Normal ist das sicher nicht, denn es ist ja kein ausserordentlich harter Winter im Land. Der Anfangsverdacht wird sich dann auch später bestätigen, mit dem Fuchs stimmte etwas nicht. Nur vom anderen Fenster aus, konnte man beobachten, dass er hinten am Becken offenbar verletzt sein muss. Allerdings muss die Verletzung schon einige Tage alt sein.

Mittlerweile haben wir den Wildhüter verständigt, der versprach nach dem Mittagessen vorbeizukommen. Mal schauen ob der Fuchs sich solange gedulden würde. Er tat dies allerdings und drehte sich ab und zu auf der Matte. Doch plötzlich stand er auf um ein paar Schritte zu machen. Da wurde die ganze Verletzung sichtbar. Der Fuchs ist schwer verletzt, vermutlich von einem Auto angefahren. Ab dem Becken hat er diverse schlecht verheilte Wunden an den Beinen. Ein Bein kann er gar nicht mehr abstellen, weil es so stark verletzt ist. Für ihn könnte der Wildhüter nur noch die Erlösung sein, leider.

Doch soweit kommt es gar nicht. In den Häusern darf der Wildhüter nicht schiessen und daher nimmt der Fuchs reissaus und humpelt davon. Von da an ist er verschwunden und wird wohl nicht mehr lange leben. Jagen wird er nicht mehr können.

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