25. Mai

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Velotraining am slowup von Schaffhausen

Um unser Gefühl fürs Velo zu optimieren, nahmen Fabian, Tobias und ich am vergangenen Sonntag am slowup von Schaffhausen teil. Gutes Wetter und warme Temperaturen begleiteten uns durch den Tag. Doch nicht nur das, auch einige tausend andere Velofahrer. Mit ihnen rechneten wir, denn es ist allgemein bekannt, dass die slowups gut besucht sind. In Schaffhausen waren es, gemäss Veranstalter, 40'000 Teilnehmer.

Die Strecke ist gut beschildert und an allen Abzweigungen steht ein Posten der, wenn nötig, den Verkehr aufhält. So haben wir immer eine gute Durchfahrt. Nur bei ganz wenigen Stellen war die Strasse einseitig für die Velofahrer reserviert und mit Pilonen abgesperrt.

In allen grösseren Gemeinden der Route entlang, organisierten die Dorfvereine Feste. Es gab jederzeit genügend zu essen und zu trinken gegen bares, versteht sich. Es sei denn, einer der Sponsoren verteilte es gratis. Dann aber auf einem separaten Posten auf der Strecke selber. Von den Sponsoren hat es übrigens genügend und immer wieder werden einem unterwegs Flyer und „Müsterli“ in die Hand gedrückt. Es ist klar, ohne die Sponsoren läuft bei einem Anlass von dieser Grösse nichts. Es ist ebenso klar, dass sie nicht nur zahlen wollen, sondern auch aktiv die vielen tausend Teilnehmer bearbeiten möchten. Daher gab es auch auf der ganzen Strecke genügend Möglichkeiten im Rahmen eines Wettbewerbs seine Adresse zu deponieren.
Bei so vielen Teilnehmern bekommt die Sicherheit einen besonderen Aspekt und von Seiten der Veranstalter wurde viel unternommen, um dem Gerecht zu werden. Allerdings ist es ja nicht möglich einen 40 km langen Rundkurs mit so vielen Helfern zu belegen, dass alle paar Meter einer steht. Daher wird auch an die Teilnehmer appelliert. Meistens funktioniert das gut, doch es gibt immer Ausnahmen. So zum Beispiel, darf man nur im Uhrzeigersinn auf der Strecke fahren. Etwas mehr als ein Dutzend Velofahrer wussten aber nicht genau in welche Richtung das ist und kamen uns als Geisterfahrer entgegen. Vermutlich tragen sie eine digitale Uhr.
Das dies gefährlich ist, ist nur logisch und daher dauerte es auch nicht lange bis wir direkt vor uns beobachten konnten, wie ein Junge frontal in einen entgegenkommenden Velofahrer prallte. Fabian und Tobias mussten zusehen und waren entsetzt (ich übrigens auch). Da die Eltern von dem jungen dabei waren und es schlimmer aussah als es war, fuhren wir weiter. Aber es zeigte sich, dass man beim Velo fahren nicht auf das Vorderrad sondern weit nach vorne schauen muss.
Interessant war auch zu sehen, wie viele Eltern einen Helm für notwendig hielten, allerdings nur bei ihren Kindern aber nicht bei ihnen selbst. Was deren Kinder wohl daraus schliessen werden? Im Allgemeinen hatte es mir zu viele Teilnehmer auf der Strecke. Wohlverstanden wir sind um halb elf gestartet, am Nachmittag hatte es noch mehr. Bei den Schlüsselstellen, dazu zähle ich die Verpflegungsstationen auf der Strecke und die Festbetriebe in den Gemeinden, war es so dicht, dass es sogar zu Fuss fast kein Durchkommen gab. Teilweise lag das sicher am fehlenden Platz, meistens aber auch an der Beschränktheit einzelner Teilnehmer. Manch einer dachte nur an sich und nicht an die nachfahrenden, so erstaunte es wenig, dass sie mitten auf der Strecke anhielten und damit den Weg immer mehr versperrten. Schlussendlich gab es Rückstau und alle mussten absteigen.

Na gut, offenbar gehört auch das zum Velo fahren und es gab uns ebenfalls gutes Training. Nach 40 km, beziehungsweise 2 Stunden und 18 Minuten reiner Fahrzeit waren wir wieder beim Ausgangspunkt angelangt. Fabian und Tobias gefiel es sehr gut und ich kann ein gutes Fazit aus diesem Trainingstag ziehen. Nämlich, ihre Einstellung zur Etappe war sehr gut. Sie wollten nirgends länger Pause machen als nötig, sie wollten bei keiner der zahlreichen Attraktionen mitmachen weil sie zum Velo fahren gekommen sind und sie wollten erst am Schluss eine Wurst essen und nicht unterwegs. Das ist eine gute Einstellung die mir gefällt und mit einem feinen Glace belohnt wurde. Natürlich gab es zuerst noch eine Wurst.
Auch wenn sie die Strecke cool fanden, das Tempo mit durchschnittlich 18 km/h ok war, die 40 km haben sie mit Bravour geleistet und dann darf man im Auto ja auch ruhig schlafen.