10. Januar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 Jahre Hilfswerk Rettet Kinder

Vor 10 Jahren gründete ich mit einigen Freunden das Hilfswerk Rettet Kinder. Seither unterstützen wir erfolgreich das Kinderheim Bice Boca in der Hargitha von Rumänien. Nebst der monatlichen finanziellen Unterstützung besuchen wir das Kinderheim regelmässig persönlich und bringen Hilfsgüter aus der Schweiz vorbei. Mein persönlich erster Besuch war 2004, der letzte an Ostern 2011 und der nächste ist für dieses Jahr geplant.Das sind für mich jeweils sehr bewegende Besuche in diesem Land.

Wir arbeiten seit jeher ehrenamtlich und bezahlen auch unsere Reisen nach Rumänien selber. Dies erlaubt uns eine effiziente Spendertätigkeit und einen extrem geringen Verwaltungsaufwand von 2.18%. Mit anderen Worten, von jedem gespendeten Franken gehen 97.8 Rappen direkt in die Unterstützung. Ich publiziere an dieser Stelle gerne unsere Information zum vergangenen Jahr. Wir beschreiben darin das Schicksal von Vera, die ich anlässlich von meinen Besuchen auch jedesmal angetroffen habe. Sie hat eine enorme Entwicklung durchgemacht. In meiner Berichterstattung vom 29. April 2011 sind auch noch Fotos von der tanzenden Vera zu bestaunen. (Foto-Inhaltsseite 8)

Ich freue mich, wenn Sie sich die Zeit nehmen diesen Artikel zu lesen und vielleicht sogar uns in unserer Tätigkeit unterstützen können.

Stephan Meyer

 

Rettet Kinder, Bern
Informationen zum 2012

Liebe Spenderinnen und Spender

Weiterhin Leid, Unvermögen, Sparübungen des Staates an den Ärmsten, Verstecken oder Abschieben von stark behinderten Kindern in Siebenbürgen. Dürfen wir trotzdem von einem erfolgreichen Einsatz von Rettet Kinder sprechen? Ja, wir konnten effizient helfen.

Nach wie vor stehen Hilfeleistungen für die alltäglichen Bedürfnisse wie ein ständiges Zuhause, Essen, soziale und medizinische Betreuung während 24 Sunden zuoberst auf der Dringlichkeitsliste. Dank den Spenden konnte das Angebot an Therapien und die Hilfe für Eltern durch Übernahme von behinderten Kindern in Tagesstätten erweitert werden. Beiträge an eine neue Heizung und isolierende Fenster ermöglichen, dass Kinder und Betreuer besser vor Kälte geschützt sind und teure Heizkosten gemindert werden.

Nachstehend  ein Schicksal als Beispiel für andere aufgenommene Kinder und Jugendliche des Heimes. Die meisten dieser Kinder haben Ähnliches erlebt.

Vera, ein Wunder?

Vor dreizehn Jahren kam Vera in das Heim für schwerbehinderte Kinder und Jugendliche.  Das einzige Heim im Bezirk Harghita, der grösser ist als der gesamte Kanton Bern. Die Frau, die Vera brachte, wollte sich nicht über die Vergangenheit des Mädchens äussern. Sie sagte einzig, dass sich niemand fand, der sich dauernd um Vera kümmern konnte. Das Verhalten der jungen Vera war schockierend. An ihrem letzten Aufenthaltsort, einem Spital, liess sie sich nicht davon abbringen, den ganzen Inhalt von  Kübeln mit Speiseabfällen aufzuessen. Später stellte sich heraus, dass sie in sieben Waisenhäusern war. Sie wurde von Heim zu Heim weitergereicht. Die Betreuer brachten es nicht fertig, ihr selbstzerstörerisches Verhalten zu bändigen.

VeraSchwach, verängstigt, innerlich und äusserlich verletzt, kam Vera in ihre neue Umgebung. Wo sie Katzenfutter fand, ass sie es auf oder sie durchsuchte Abfallkübel nach Essbarem. Bei Spaziergängen riss sie unvermittelt aus, um fremden Menschen Essbares aus der Hand zu zerren. Nur durch langes und liebevolles Zureden und unendliche Geduld gelang es, sie an den gemeinsamen Tisch zu bitten und dass sie aus ihrem eigenem Teller ass. Erschreckend war auch die Aggressivität, mit der sie allen begegnete.

Die Geduld der Equipe des Heimes Orban zahlte sich aus. Es dauerte fünf Jahre, bis Vera erkannte, dass die Umgebung keine Gefahr mehr für ihre Persönlichkeit darstellte, sie im Heim geliebt und ihre Eigenart akzeptiert wurde. Ihre unerträglichen Gewohnheiten und ihre Aggressivität legten sich fast vollständig. Schmerzliche Erlebnisse aus ihrer Kindheit hatten sie zutiefst geprägt. Sie muss geschlagen worden sein, weshalb sie sich versteckte und sich bei kleinsten Gesten der Anwesenden schützte. Ihr instinktives Greifen nach Essbarem lässt darauf schliessen, dass sie schrecklichen Hunger erlitten hatte.

Heute ist Vera eine junge Frau, die Musik liebt und gerne tanzt. Selbst wenn sie kaum sprechen kann, drücken ihre Augen und ihre Gesten das aus, was sie nicht in Worte fassen kann. Welche Genugtuung: Aus dem aggressiven Kind entwickelte sich eine junge Frau, die trotz ihrer schweren Behinderung Lebensfreude ausstrahlt. Dazu die Heimleiterin Zsuzsanna Orban: „Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben, dass Vera es „schaffen wird“. Als ich letzthin von Fern sah, wie sie Arm in Arm mit Lehrerinnen und Mitbewohnern zur Bibliothek lief, tanzend und lachend, konnte ich meine
Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich danke Gott für dieses Wunder, das wir gemeinsam mit ihm erleben und erwirken durften“.

 

Liebe Spenderinnen und Spender

Die Geschichte um Vera ist nicht erfunden, sondern Wirklichkeit. Ergebnis einer liebevollen und nie erlahmenden Betreuung, von der wir uns immer wieder bei unseren Besuchen – die wir jährlich mit einem Hilfstransport verbinden – überzeugen können. Vera, ihr Schicksal und ihre Chance haben uns auch im Vorstand von Rettet Kinder sehr bewegt. Wir danken Ihnen für die tatkräftige und grosszügige Hilfe. Möge Ihnen das 2013 ebenfalls Glück uns Segen bringen.

Judith Krauer, Burgdorf; Hans Hofstetter, Bern; Vinzenz Blum Versoix; Stephan Meyer, Buchs ZH;
Armin und Willy Steiner, Luzern; Marie-Thérèse Hofstetter, Bern; Simon Affentranger, Zürich; Eva Affentranger; Emmenbrücke; Christoph Albisser, Zürich, Urs Wigger; Rothenburg.

Dreikönigstag 2013

Rettet Kinder Bern, Postkonto 30-374 024-1, www.rettetkinder.ch