31. Juli

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sommerferien 2007

Zwei Wochen Sommerferien standen vor der Tür und damit verbunden viele Erlebnisse. Pläne für diese zwei Wochen hatten wir viele und darum hofften wir, nur noch auf schönes Wetter. Der Zufall wollte es, dass der Start und das Ende der Ferien, in Eglisau beim baden im Rhein war.

Die erste Woche war die Familienferienwoche. Wir vier, Stephan, Simon, Fabian und Tobias, zieht es um diese Jahreszeit wie gewohnt nach Cazis in die Familienferien, organisiert und durchgeführt durch das Dominikanerinnenkloster Cazis. Nach fünf Jahren ist es jedesmal wie heimkommen, denn man kennt sich und hat das gleiche Zimmer wie eh und je. Simon hatte diesmal sogar, dank genügend Zimmern, ein eigenes bekommen. Dies hat er sichtlich genossen und durfte sich mittlerweile schon zu den grösseren Kindern in den Familienferien zählen.

In den morgendlichen Ateliers nähten Simon, Fabian und Tobias eine Umhängetasche im Stil der bekannten Taschen die nach einem Wochentag benannt sind. Für Fabian und Tobias war es gleichzeitig der erste Einsatz an der Nähmaschine. Was herauskam war meisterlich. Individuelle, schöne Taschen und erst noch professionell genäht und damit sie nicht leer bleiben, haben sie auch gleich noch ein Portemonnaie dazu genäht. In den freien Nachmittagsstunden zog es uns in die nahe und ferne Umgebung. Die obligatorische Fütterung der Eichhörnchen in der Lenzerheide wurde mit baden im Heidsee verbunden.
Der letztes Jahr entdeckte Traversinersteg in der Viamala war das eigentliche Ziel der Nachmittage in dieser Woche. Mit dem Postauto fuhren wir nach Zillis und von da an gingen wir zu Fuss in 3 Std. via Reischen zur Viamala und danach via Traversina Steg, hohen Rätien nach Thusis. Die erste Hängebrücke in der Viamala ist topmodern, mit Platten aus Andreer Gneis und Metallstäben aus Chromnickelstahl versehen. Die Brücke wurde 1999 fertiggestellt und ist nur wenige Meter über dem Flusslauf gespannt. Danach führte uns der Weg zur Touristenattraktion mit den tiefsten Stellen der Viamala. Den Abstieg via Treppen in die Schlucht, für den man erst noch bezahlen muss, ersparten wir uns. Viel lieber zogen wir nach einer kurzen Pause weiter zur nächsten, noch interessanteren Hängebrücke. Über das Traversinatobel ist eine 56m lange Fachwerkbrücke gespannt, welche 2005 fertiggestellt wurde. Das eigentlich interessante ist jedoch, die Schräglage der Hängebrücke. Da die beiden Felswände nicht das gleiche Niveau haben, überwindet man mit der Hängebrücke eine Höhendifferenz von 22m. Damit dies besser geht, wurde die Brücke mit Treppenstufen gebaut. Unsere Fotos zeigen die imposante Brücke. Nach dem Traversina Steg führte uns der Weg an der Burg hohen Rätien vorbei nach Thusis und von da zurück nach Cazis, wo das Nachtessen bereits auf uns wartete.
Der nächste Nachmittag war dann wieder etwas ruhiger, sogar mit einem Glace auf dem Glaspass. Dafür nutzen wir den darauf folgenden Nachmittag wieder für einen Ausflug und fuhren nach Avers-Juppa zum Murmeltierlehrpfad. Einige dieser putzigen Tierchen sahen wir, wie sie in den Wiesen aus ihren Höhlen schauten und uns beobachteten. Bei einer Höhle konnten wir sogar ein paar Junge beobachten, wie sie miteinander spielten. Zum Abschluss des Ausflugs gab’s noch eine Glace in Juf, der höchtsgelegenen und ganzjährig bewohnten Siedlung von Europa.

Die zweite Woche genossen wir mit Nelly zu fünft. Nicht weniger interessantes stand auf dem Programm, als grösstes Ziel dieser Woche sogar eine zweitägige Bergtour. Allerdings mussten wir wegen dem Regen mit entsprechendem Programm starten. So besuchten wir die interessante Sukkulentensammlung in Zürich die uns alle gleichermassen faszinierte. Am Montag stand ein Ausflug mit dem Zug ins Sea Life in Konstanz auf dem Programm. Obwohl dies interessant war, stand für uns der Preis/Erlebnisfaktor in einem ungünstigen Verhältnis. Bahn und Eintritt kosteten über CHF 140.- für uns alle. Beim Anstehen vor der Kasse, wird man bei Regen, dank einer intelligenten Dachkonstruktion trotzdem nass und in der Ausstellung herrscht dann ein ziemliches Gedränge. Eine Toilette gibt es nur bei der Kasse oder beim Ausgang, aber nicht mehr auf dem ca. 90Min. dauernden Ausstellungsweg. Wesentlich günstiger und ebenfalls interessant war der Biberlehrpfad von Tössegg nach Flaach. Dieser führt im Wald dem Rhein entlang und erklärt auf Tafeln, wichtiges und interessantes, zum Biber. Obwohl dieser nachtaktiv ist, erkannten Fabian und Tobias dutzende Biber im Rhein und ebenso viele Biberbauten;-)

Am Mittwoch war es dann soweit, der Wetterbericht versprach gutes Wetter und so machten wir uns auf, unsere erste Bergtour anzupacken. Die Rucksäcke gepackt und umgeschnallt, führten uns Zug und Bus nach Intschi im Kanton Uri. Danach führte uns die kleine Luftseilbahn steil nach oben zum Arnisee auf 1368 m.ü.M., um von hier aus die Bergtour unter die eigenen Füsse zu nehmen. In knapp drei Stunden schafften wir den teilweise steilen Aufstieg zur Leutschachhütte des SAC auf 2208m. Unterwegs trafen wir einige Kühe die faul auf unserem Weg lagen, sich aber von uns nicht weiter stören liessen. Am gegenüberliegenden Hang sichteten wir sogar eine Gruppe von tibetischen Hochlandrindern, die Yaks. Sie sind nicht zu weit gelaufen, sondern werden hier ebenfalls gehalten. Kurz vor der Leutschachhütte beeindruckte uns der Niedersee mit seinem wunderschönen türkisfarbenen Wasser. Mit der Leutschachhütte machten Simon, Fabian und Tobias auch gleichzeitig ihre ersten Hüttenerfahrungen. Was es heisst, im Massenlager zu schlafen, das WC Häuschen nachts draussen aufzusuchen und überhaupt in den Bergen zu sein, wissen sie nun. Alles ein Kinderspiel, ausser vielleicht das Massenlager, denn das eigene Bett ist eben doch noch etwas besser. Die Hüttenhündin Tura, das Kätzchen Zisu und die Zwerggeissen sorgten für Abwechslung, wenn die Jungs eine Pause vom ständig gespielten Yatzee benötigten.
Am zweiten Tag führte uns die Bergtour an Hängen mit wunderschönen Bergblumen vorbei zum Sunnig Grat. Von hier aus geniesst man nicht nur einen wunderschönen Blick auf das Reusstal, sondern auch ins Materanental, auf den Bristen und die Windgällen. Die SAC Hütte Sunniggrat lud uns zum Mittagslunch aus dem Rucksack ein. Nach kurzer Rast führte ein steiler Weg wieder hinunter zum Arnisee in dem die müden Beine, nach vier Stunden Tour, ein kühles Bad erhielten. Nach einiger Zeit ging es wieder auf dem gleichen Weg mit Seilbahn, Bus und Zug nach Hause zurück.

Der Freitag gehörte dann der Pflege des Muskelkaters und am Nachmittag lud nochmals der Rhein zum kühlen Bad ein. Simon, Fabian und Tobias genossen es, im kühlen Wasser zu tauchen und nach versunkenen Schätzen zu suchen. Immerhin wurde ein verirrter Golfball geborgen. Allerdings ist weit und breit kein Golfplatz vorhanden. So oder so, die Bergtour blieb ihnen in so guter Erinnerung, dass wir sicher schon bald zu einer weiteren aufbrechen werden.

 

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