2. Juni

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Sommerhaus in Schweden

Nach den positiven Erfahrungen vor zwei Jahren in Finnland, zog es uns diesen Sommer wieder in den hohen Norden. Diesmal allerdings nach Schweden, denn das soll ja auch ganz reizvoll sein.

Die Reise buchten wir wiederum bei Finlandia-Reisen in Zürich, welche uns einmal mehr kompetent beraten haben und jedes Puzzle zur Reise funktionierte. Früh ging es los, am 2. Juni, schon um fünf Uhr morgens, oder besser nachts, wurden wir abgeholt zu Hause und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Einchecken, Kaffee trinken, boarden und kurz vor sieben abfliegen. Um kurz nach neun, bereits wieder in Stockholm zu landen. Auch nach Stockholm fliegt die Swiss im A320 und das am 2. Juni praktisch nur halb voll.

In Stockholm ging’s mit dem Shuttle zuerst zum Autovermieter und hier fassten wir unseren Volvo C30, schliesslich fährt man in Schweden standesgemäss im Volvo oder Saab. Der C30 ist ein heisser Schlitten, kurz, kompakt und mit allem ausgestattet. Nur nicht unbedingt für zwei Koffer gebaut. Dafür mit autom. Klimaanlage die digital und individuell gesteuert werden kann, sowie Cruise control (Tempomat) mit der es sich herrlich auf den langen Strassen durch Schweden reisen lässt.

Nun kanns losgehen, auf zu unserem Sommerhäuschen in Mellerud. Äh, wo durch bitte? Obwohl die Strassen ausserhalb der Schweiz meistens besser angeschrieben sind, mussten wir uns zuerst mal etwas orientieren. Nach kurzer Zeit klappte aber auch das und Mellerud rückte näher.

Bis am Abend schafften wir das und fanden unser Sommerhaus am Vänersee. Der Vermieter und der lokale Bootsvermieter standen bereits wartend da und empfingen uns mit den Worten: "It has to many moskitos, oh yes". Na Bravo, wie sich aber schon bald herausstellen sollte, hatten sie nicht recht. Unser Häuschen hatten wir schnell übernommen, denn an diesem Abend spielte noch Schweden gegen Dänemark und das wollte unser Vermieter zu Hause anschauen. Der Bootsvermieter erklärte uns noch das dazugehörende Boot und versuchte sich in Englisch. Nicht schlecht, wie übrigens alle Schweden, denn Englisch beherrscht hier einfach jeder. Meistens beendete er die Sätze mit oh yes, manchmal mit yes, yes. Wir verstanden uns, schliesslich hatten wir vor zwei Jahren auch ein Boot und verabschiedeten uns von ihm.

Endlich das Haus geniessen, absitzen, auspacken, einrichten. Schon bald stellte sich heraus, dass wir eine komplett neue Küche und Waschküche haben. Sämtliche Maschinen und das Geschirr in der Küche waren neu und ungebraucht. Wie kann es in Schweden anders sein, in der Küche kommt alles von Ikea. Was man auch umdrehte, es stand Ikea drauf. Die riesige Terrasse vor dem Haus wurde ebenfalls frisch gebaut und kurz vor unserer Ankunft fertig gestellt. Von ihr aus hatten wir einen wunderschönen Blick über den drittgrössten See Europas, der Vänernsee. Er lag nur 50m von unserem Haus entfernt und wie einheimische meinten, könnte man sein Wasser bedenkenlos trinken. Können heisst nicht müssen, daher liessen wir das bleiben.

Von Mellerud aus lässt sich sehr viel unternehmen, allerdings benötigt es ein Auto dazu. Schon alleine von unserem Haus bis ins Dorf waren es ca. 15km. Sehenswert ist sicher das Aquädukt von Håverud, die Felsritzungen in Tanumshede, verschiedene Orte an der nahen Westküste wie Marstrand, Havstensund, und vieles mehr. Göteborg haben wir bewusst ausgelassen, es zog uns nicht in die Stadt. Zwischendurch musste natürlich auch immer wieder die Terrasse vor unserem Haus genossen werden. Die ganze Woche über war Sonnenschein und Temperaturen zwischen 25 und 31 Grad, was gibt es da schöneres. Mit den Moskitos war es wie schon im Finnland überhaupt nicht schlimm. Wir tagsüber und sie nachts, wobei es in dieser Jahreszeit praktisch keine Nacht gibt. Die Mitternachtssonne steht um halb zehn noch über dem Horizont wie bei uns um sieben Uhr. Etwas später verschwindet sie zwar, jedoch wird es nie ganz dunkel in dieser Jahreszeit.

In der zweiten Woche waren wir unterwegs und das bestätigte unsere Ansicht über Schweden. Schweden besteht entweder aus Wald oder Seen. Die Strassen sind in einem perfekten Zustand und sehr sauber. Die in der Schweiz viel verbreitete Unsitte, Abfall aus dem Autofenster zu werfen, trifft man in Schweden nicht an, dafür spürt man die Mehrwertsteuer umso deutlicher. Sie ist mit 25% mehr als dreimal so hoch wie in der Schweiz.

Mit einem Zwischenstopp in Grythyttan fuhren wir zum Siljan See und übernachteten in einem weiteren Historic Hotel in Tällberg. Hier herrscht ein ganz besonderes Klima, vielleicht ist es nur subjektiv, aber es wird von vielen Menschen bestätigt. Die Grossregion Siljan See ist auch eine ganz spezielle Region. Denn...

...genau hier passierte vor 360 Millionen Jahren eine der grössten Katastrophen auf Erde. Ein Meteorit mit einem Durchmesser von 2.5 km stürzte mit 56'000 km/h auf die Erde und schlug hier ein. Innerhalb von 2 Minuten wurde eine Bergkette gebildet, 30'000 Kubikkilometer Steine und Erde aufgewirbelt und es entstand ein Krater mit 75 km Durchmesser. Der Siljan See bildet nur ein Teil dieses Kraters. Erst wenn man das weiss und dann die Bergkette in der Ferne studiert, bemerkt man, dass man mitten im Krater steht.

In Tällberg und Umgebung gibt es sehr viele schöne Hotels und Gegenden anzuschauen. Als absolutes "must try" haben wir das Restaurant Jöns Anders Gården in Rättvik definiert. Von aussen einfach einmal mehr ein paar alte, schöne Häuser. Im Innern jedoch ein italienisch gehaltenes Restaurant mit einem phänomenalen Garten und perfekter Aussicht auf den See. Der Garten selber wäre eigentlich gar nichts besonderes, aber mit der schwedischen Art, Tische und Bänke in einer Wiese zu platzieren und eine gemütliche Atmosphäre wie selbstverständlich zu machen, ist eben doch speziell. Freundlicher Service und dazu das überragende Essen verzaubern vollendlich. Wo bei uns wird ein Krug mit frischem, kühlem Wasser und frisches Brot mit einer Schale Olivenpaste serviert, bevor man etwas bestellt?

Zur zweiten Woche gehörte auch ein kurzer Abstecher nach Åland. Die Inselgruppe besteht aus 6500 Inseln, jedoch sind nur 65 bewohnt. Etwas speziell ist Åland schon. Geographisch liegt es zwischen Schweden und Finnland. Gehört jedoch zu Finnland, gesprochen wird aber hauptsächlich Schwedisch. Eine eigene Flagge und eigene Briefmarken runden die Spezialitäten ab. Das letzte Erlebnis war die Überfahrt von Åland nach Stockholm. Mit der Silja Festival, einem zehnstöckigen Fährschiff, schafften wir das in etwas mehr als 5 Stunden. Für unsere Verhältnisse sind das schwimmende Hochhäuser im Querformat. Immerhin schluckt sie mehr als 200 PW und fasst über 2020 Personen. In verschiedenen Restaurants wird für wenig Geld sehr viel geboten. Aber auch die Überfahrt an sich war ein Erlebnis. Bei schönem Wetter genossen wir die Sicht vom obersten Deck aus und staunten wie der Kapitän zwischen den hunderten Inseln hindurch steuerte.

In Stockholm angekommen ging’s am anderen Morgen schon früh raus und nach Hause. Leider, leider sind die Ferien vorbei. Aber eines wissen wir genau, wir kommen wieder einmal. Die Fotos im Album machen hoffentlich „gluschtig“, es sind nur 199 Stück. Immerhin anfangs waren es 900, aber es sollen ja nur die schönen angeschaut werden.

 

 

Bildlegenden
Die Bildlegenden zu den Fotos haben wir in einer Excel Datei aufgeführt. Zu einzelnen Bildlegenden haben wir noch einen Internetlink kopiert. Wir empfehlen diese Datei auszudrucken um im Album zu blättern. Wie immer können die kleinen Fotos angeklickt werden um sie grossformatig anzuzeigen. Mit den Pfeiltasten am oberen Rand, kann im Album geblättert werden.

Bildlegenden

 

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