3. Juli

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Irland – die grüne Insel

Irland ist regelmässig in den Schlagzeilen der Nachrichten, oftmals im Zusammenhang mit Nordirland und den seit Jahrhunderten schwelenden Problemen. Irland hat aber auch eine ganze andere Seite, die Republik Irland und ein Teil dessen haben wir Anfangs Juli bereist.

Als Ausgangs- und Endpunkt diente uns Dublin. Kurz nach der Landung sassen wir bereits im Mietauto, einem rassigen Peugeot 308 und fuhren los. Selbstverständlich auf der linken Seite, was uns gar nicht so schwer fiel, solange wir normal fahren konnten. Schwieriger wurde es an Kreuzungen und Kreiseln, den sogenannten „Roundabouts“. Da mussten wir schon zweimal überlegen, auf welche Seite wir müssen um nicht einfach dem gewohnten Rhythmus von zu Hause zu folgen.

Auf den landschaftlich schönen, aber tendenziell eher engen Strassen fuhren wir im Uhrzeigersinn in Tagesetappen bis nach Killarney, meistens der Küste entlang. Erst von hier ging die Reise durchs Inland wieder zurück bis nach Dublin. Die Route der rund 1675km führte durch Arklow, Wexford, Tramore, Dungarvan, Cobh, Cork, Glengarriff, Kinsale, Skibbeeren, Bantry, Kenmare, Waterville, Killarney, Kilkenny, Tipperary, Dublin. Wie gesagt auf meistens schmalen Strassen. Das bedeutet, links und rechts ist eine grün bewachsene ca. 1m hohe Mauer. Ein Trottoir sucht man ausserhalb der Orte vergeblich, auch ein Radstreifen ist hier eher unbekannt. Die Strassenbreite reicht für zwei Autos, aber nur, wenn man langsam kreuzt und den linken Rückspiegel im Gestrüpp am Strassenrand platziert. Selbstverständlich sind die grossen Hauptstrassen und Autobahnen besser ausgebaut, aber dafür auch eher dünn gesät.

Das individuelle bereisen der Insel ist insofern kein Problem, dass die Bed & Breakfast (B&B) Möglichkeiten enorm vielfältig und zahlreich sind. Wir hatten nicht einmal ein Problem ein schönes B&B en suite zu finden und bezahlten im Schnitt lediglich 35 Euro pro Person. Inkl. reichhaltigem Frühstück, versteht sich.
B&B ist überhaupt sehr unkompliziert in Irland. Die überaus freundliche Hausdame, ist sie gerade nicht da dann die Tochter oder der Sohn, empfängt einem, zeigt das Zimmer und offeriert den Preis. Ist alles ok interessiert nur noch wann und was zum Frühstück gewünscht wird. Bezahlt wird ganz am Schluss vor der Abreise. Ab und zu gab’s mal ein längeres oder kürzeres Schwätzchen. Das Frühstück ist reichlich und besteht aus immer aus Kaffee, Tee, Toast, Vollkornbrot, Käse, Müesli, Cornflakes, Ei und selektiv aus Würstchen, Speck, Black- and Whitepudding (Blut- und Leberwurst), Lachs, Pancakes, Omeletten, Joghurt und Früchten.

Zu sehen gibt es in Irland einiges. Selbstverständlich viel Natur und trotzdem wenig Wälder, aber viele Weiden mit Kühen und Schafen. Schöne Küsten, zahlreiche historische Schlösser und Kirchen aus früheren Jahrhunderten. Dies haben wir ausgiebig genossen und einige interessante Objekte besichtigt. Darunter auch eine Art Irischen „Ballenberg“, ein Fort der Armee, Steinkreise und alte Friedhöfe mit schönen Keltenkreuzen. Dazu nutzen wir auch die Gelegenheit für kleine Wanderungen und schöne Spaziergänge an ruhigen Seen.

Zurück aus dem beschaulichen Land kamen wir in die pulsierende Grossstadt Dublin und fuhren dank Navi problemlos bis vor unser Hotel. Natürlich lag das mittendrin im Zentrum. Zum Glück konnten wir noch gleichentags den Peugeot wieder zurückgeben. Zu Fuss und mit öf. Verkehr war es uns deutlich wohler. Letzteres war zwar ein Erlebnis für sich. Busse gibt es in Dublin wie nirgendwo und sie fahren in alle Richtungen. Nur wie man sie benützt, das ist eine andere Frage. Tickets gibt’s beim Chauffeur, aber nur wer das Münz abgezählt hat. Wir kauften uns daher im Busbüro eine Karte, gültig für mehrere Tage und organisierten uns einen Netzplan. Nun wollten wir starten aber schon die erste Haltestelle konnten wir auf dem Plan nicht finden. Zurück im Bus erklärte uns die freundliche Dame, dass man auf dem Plan die Haltestelle suchen muss und diese mit deren Namen findet. Wie man diese allerdings herausfindet, konnte sie auch nicht sagen. Ihr Tipp war, am besten bei ihnen im Büro nachfragen. Toll. Unser Tipp nach drei Tagen: Management by try and error.

Irland hat uns begeistert und sich uns von seiner besten Seite gezeigt. Daher ist es gut möglich, dass wir eines Tages nochmals auf der Insel landen.

 

 

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